Katrin Raabe
Webdesign & Fotografie

adobe font lizenzAls Fotografin werde ich immer mal wieder um Rat beim Kauf einer Kamera-Ausrüstung gefragt.
Vorweg: Ratschläge zu bestimmten Marken oder Modellen kann und möchte ich nicht geben.
Tipps habe ich aber trotzdem!

[Dieser Beitrag enthält nach aktueller Recht­sprechung Werbung.
Ich habe für diesen Beitrag keine Gegenleistung wie Geld oder Gutscheine erhalten.]

Beitragsfoto: Lars Gerhardts

Der Kauf einer neuen Kamera ist immer eine aufregende Sache.
Gerade Einsteiger*innen wissen oft gar nicht, wo sie anfangen oder wen sie fragen sollen.
Die Vielzahl an Informationen ist erschlagend - ebenso das breite Angebot auf dem Markt.

Zur Beruhigung:
Ich bin der festen Überzeugung, dass man nicht das neuste oder teuerste Kamera-Modell braucht, um tolle Fotos zu machen!
Die Ausrüstung sollte vielmehr zu dir und deinem Geldbeutel passen.
Wenn dich die Fotoleidenschaft packt, kannst du immer noch "upgraden".

Hier nun ein paar Tipps, die dir am Anfang helfen können:


Wer berät mich beim Kauf einer Kamera-Ausrüstung?

Leider sind die Tage der "kleinen" Fotofachgeschäfte gezählt, so traurig das ist. Die verbleibenden Geschäfte sollte man natürlich nach Möglichkeit unterstützen, denn dort bekommt man eine wirklich gute Beratung.

In den Foto­abteilungen der großen Elektronik-Märkte kann man Glück oder Pech haben. Wenn man Glück hat, arbeiten dort Menschen, die selbst mit Leidenschaft fotografieren. Wenn man Pech hat, bekommt man dort keine vernünftige Beratung, weil dem Personal die ent­sprechende Aus­bildung fehlt.

Falls es in der Nähe kein Geschäft gibt, in dem man gut beraten wird, bleibt tatsächlich nur eine Onlinebestellung. Bei großen Online-Fachgeschäften kann man sich zum Teil telefonisch beraten lassen - aber dafür sollte man natürlich ungefähr wissen, was man möchte.

Richtig toll sind Fotomessen: Hier bekommt man einen riesengroßen Überblick über Neuheiten, kann Modelle anschauen und ausprobieren und bekommt eine gute Beratung.

Wenn man niemanden findet, der beraten kann, bleibt nur die eigene Recherche: Neben Online-Recherchen empfehle ich den Kauf einiger Foto­zeitschriften, in denen man immer ausführliche Berichte über Neuheiten und zahlreiche Tests findet. Die beste Auswahl an Foto­zeitschriften haben, wie ich finde, Bahnhofsbuchhandlungen.


Welches Foto-Equipment brauche ich?

Wenn man mit Fotografieren anfängt, stellt sich als erstes die Frage: Was brauche ich überhaupt?

Kamera

Wenn du dir noch unsicher bist, ob du wirklich mit Leidenschaft und Zeit fotografieren möchtest, würde ich mit einem Einsteiger­modell oder einer semiprofessionellen Kamera beginnen. Einsteiger­modelle werden oft mit einem sogenannten Kit-Objektiven verkauft, die in der Regel nicht sehr hochwertig sind. Professionelle und semiprofessionelle Kameras sind meist ohne Objektiv (nur als "Body") erhältlich.

Auf dem Wunsch­zettel sollte daher als nächstes ein hochwertiges Objektiv stehen, mit dem du meisten Situationen, die du fotografieren möchtest, meistern kannst.
Um einen Überblick zu bekommen, welche Objektive sich für welche Situation eignen, empfehle ich z.B. eine Google-Suche mit Schlag­worten "Welches Objektiv für welchen Zweck".
Auf diese Weise findet man zahlreiche Blogbeiträge von Fotografen.

In zwei Sätzen zusammen gefasst: Ideal ist meist ein Zoom-Objektiv, das diversen Anforderungen gerecht wird.
Zusätzlich kann man über den Kauf eines Makro-Objektivs oder einer Festbrennweite für Portrait-Aufnahmen oder über ein Weitwinkelobjektiv für Landschaftsaufnahmen nachdenken.

Zubehör

  • Akkus: Leider sind die Akkus von Spiegelreflexkameras sehr teuer. Trotzdem sollte man mindestens einen Ersatz-Akku haben, um jederzeit fotografieren zu können. Nichts ist ärgerlicher als ein leerer oder kaputter Akku im falschen Moment.
  • Das gleiche gilt für Speicherkarten. Auch Speicher­karten können im falschen Moment den Dienst quittieren. (Aus diesen Grund sollte man die Bilder auch regelmäßig sichern.)
  • Ich empfehle außerdem den Kauf einer guten Kameratasche, mit der man die Ausrüstung bequem und vor allem sicher (!) tragen kann. Ich persönlich nutze einen Flipside-Rucksack, der von außen nicht geöffnet werden kann und bin damit sehr zufrieden.


Sonstiges Zubehör hängt sehr von den jeweiligen Foto-Ideen ab:

Stativ

Für Nachtaufnahmen, Langzeitbelichtungen oder Makro-Fotografie benötigt man auf jeden Fall ein gutes, das heißt stabiles Stativ.
Hier sollte man lieber nicht sparen: Die einfachen Stative sind viel zu instabil und wackelig. Dies kann zu Verwackelungen führen. Im schlimmsten Fall fällt das Stativ um und beschädigt dabei die Kamera.

Externer Blitz

Vom internen Blitz der Kamera sollte man eher die Finger lassen, da direktes Blitzlicht selten gut aussieht.
Ob sich die Anschaffung eines externen Blitzes lohnt, hängt von den gewünschten Motiven ab.

Bei vielen Fotografen ist Blitzen eher verpönt.
Ich persönlich setze meinen Blitz gerne und oft ein.

Denn: Mit externen Blitzen kann man nicht nur aufhellen, sondern auch ganz wunderbare Effekte (z.B. Gegenlichtaufnahmen) erzielen. Auch für die Porträtfotografie ist ein externe Blitz toll. Einen guten Überblick zum Thema gibt das Buch "Just one Flash" von Tilo Gockel.

Filter

Ich arbeite nicht viel mit Filtern, aber zwei Filter möchte ich auf keinen Fall missen:

  • Polarisationsfilter (kurz Polfiter): Der Polfiter entfernt Spiegelungen und verstärkt Farben und Kontraste, zum Beispiel beim Himmel.
    Mehr zum Polfiter bei Wikipedia oder z.B. bei René Ledrado auf Youtube
  • Neutralisationfilter (kurz ND-Filter) oder Graufilter:  wird zur Abdunkelung z.B. bei Langzeitbelichtungen eingesetzt.
    Mehr zum ND-Filter bei Wikipedia

Fachliteratur

Ich persönlich habe sehr viel durch das Lesen von Fachbüchern und Fotozeitschriften gelernt.

Gerade für den Anfang kann es sinnvoll sein, eine Fotozeitschrift zu abonnieren und sich auf diese Weise weiterzubilden.
Große Buchläden haben auch oft eine interessante Auswahl an Fotobüchern - vom Einstieg in die Fotografie bis hin zu absoluten Spezialthemen.
Allerdings sind Fachbücher in Regel recht teuer.

Eine kostenlose Alternative sind Lehrvideos, die man zum Beispiel auf Youtube findet:


Schnäppchen versus Qualität?

Wie ich oben schon sagte: Ich bin der Meinung, dass der Mensch und nicht die Kamera die Fotos schießt. Es ist daher nicht nötig, immer das neuste oder teuerste Equipment zu haben. Von absoluten Schnäppchen würde ich aber auch die Finger lassen und lieber ein bisschen länger sparen.

Eine Kamera, die miese Bilder liefert, ein Stativ, das umfällt oder ein Rucksack, der unbequem ist, führt nur zu Frust und Ärger.

Dazu eine kleine Anekdote:
Vor vielen Jahren wollte ich mir einen externen Blitz kaufen. Die einfachen Nikon-System-Blitze kosteten damals um die 200 Euro und das war mir ganz einfach zu teuer.
Ein Bekannter gab mir den Tipp, ein No-name-Billig-Modell zu kaufen, für das ich etwa 40 Euro bezahlt habe.

Was soll ich sagen? Die 40 Euro hätte ich besser anders investiert, denn der Blitz taugte einfach gar nichts. Er führte ein absolut eigenwilliges Eigenleben und belichtete mal so, mal so, ganz wie es ihm beliebte. Lange Zeit suchte ich den Fehler bei mir, aber es lag wohl doch an diesem Billigmodell, denn mit dem hochwertigen Modell, das ich mir dann doch irgendwann gönnte, funktionierte das Blitzen plötzlich einwandfrei...

Eine ähnliche Story erlebte ich mit einem billigen Polfiter. Und mit einem Stativ, das (blöderweise bei einem Kunden-Fotoshooting) einfach auseinander fiel. Zum Glück war fünf Häuser weiter ein Fotogeschäft...

 

Ja, so viel zu meinen Tipps und Ideen für den Einstieg!

Ich wünsche dir viel Spaß beim Recherchieren
und natürlich beim Fotografieren mit dem neuen Equipment!

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